Junior-Ingenieur-Akademie
Ein Schulfach Technik an Gymnasien
Die Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) ist eine Initiative der Deutschen Telekom-Stiftung. Sie wurde 2005 zuerst in Nordrhein-Westfalen gestartet, dann ab 2009 auf ganz Deutschland ausgeweitet. Inzwischen gibt es die JIA in allen 16 Bundesländern, aber auch international in Dubai, Singapur, Györ, Montreal, New York.
In der Stadt Halle gibt es inzwischen fünf Gymnasien und eine Integrierte Gesamtschule, die sich erfolgreich um die Förderung einer JIA beworben haben. Das ist deutschlandweit die höchste Dichte von JIA-Schulen in einer Stadt.
Was ist eine Junior-Ingenieur-Akademie?
Die Junior-Ingenieur-Akademie ist ein auf zwei Jahre angelegtes Wahlpflichtfach für die gymnasiale Mittelstufe. Ihr Grundkonzept orientiert auf das Lernen an den drei Orten Unternehmen, Hochschule und Schule. Das praktische Handeln soll dominieren und so ingenieurwissenschaftliche und technische Themen auf besonders praxisnahe Art und Weise vermitteln.
Durch die enge Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen lernen die SuS der Klassen 9 und 10 die Arbeitswelt von Forschern und Ingenieuren kennen und entdecken eigene Talente. Das macht die JIA zu einem einzigartigen Programm für die Studien- und Berufsorientierung. Bundesweit hat sich das Modell für Technikbildung bereits in knapp 120 Schulen etabliert. Das Netzwerk ist darauf ausgerichtet, die Technikbildung in Deutschland dauerhaft voranzubringen.
Jede JIA hat einen eigenen Lehrplan, von einer Jury der Telekomstiftung bewertet und für förderungswürdig befunden. Die Förderung von einmalig 10 000€ für die ersten 2 Jahre soll der Ausstattung mit Unterrichtsmedien dienen, die noch nach den 2 Jahren die JIA auf Dauer arbeitsfähig macht. Die Schule verpflichtet sich, die JIA dauerhaft an der Schule zu etablieren.
www.telekom-stiftung.de/aktivitaeten/junior-ingenieur-akademie
In Sachsen-Anhalt gibt es inzwischen 11 JIA-Gymnasien bzw. Gesamtschulen, davon 8 in Halle und im Saalekreis, und das sind sie:
- in Halle: Christian-Wolff-Gymnasium, Georg-Cantor-Gymnasium, Südstadtgymnasium, Elisabeth-Gymnasium, Lyonel - Feininger-Gymnasium, IGS Am Planetarium ( seit 2025)
- im Saalekreis: Gymnasium Landsberg und Gottfried-Herder-Gymnasium Merseburg
- darüber hinaus : Paul- Gerhardt-Gymnasium Gräfenhainichen, Philanthropinum Dessau, Gemeinschaftsschule „Oskar Linke“ Magdeburg
Was verbindet das SalineTechnikum mit den Junior-Ingenieur-Akademien?
Die Bewerbungen der Gymnasien von 2014 an wurden vom SalineTechnikum konzeptionell und personell unterstützt, ebenso die Umsetzung der Konzepte durch Vermittlung von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Mit dem besonderen Format der jährlichen Auftaktveranstaltung soll der Öffentlichkeit gezeigt werden, dass Schüler sich sehr wohl für Technik begeistern und dass technische Bildung in alle Schulformen und Schulstufen gehört. Bei Kindern und Jugendlichen Technikinteressen zu wecken, zu fördern und zu verstetigen, ist ein zentrales Anliegen des außerschulischen Lernortes SalineTechnikum. Zudem sollen die eingeschriebenen Schüler der 9. Klassen von Anfang an erfahren, dass sie sich für ein besonderes Bildungsangebot an ihrer Schule entschieden haben. Technikmündigkeit und Berufswahlorientierung in technischen Berufen sollten zwei wichtige Ziele zeitgemäßer Allgemeinbildung auch in Sachsen-Anhalt sein.
Auftaktveranstaltung
der Junior-Ingenieur-Akademien Halle 2025
Bildungschancen stärken, Interesse für Technik-Berufe bei Kindern und Jugendlichen wecken und vielfältig fördern – das ist das erfolgreiche Konzept der „Junior-Ingenieur-Akademie“.
Die Auftaktveranstaltung für die „Beginner“ der JIA, ein besonderes Format der JIA-Schulen in Halle, ist eine Tradition seit der Gründung der ersten JIA’s 2014.
Sie fand in diesem Jahr am 4. September 2025 von 14 bis 17 Uhr in den Räumen des Salinemuseums statt. Eingeladen waren Landes- und Lokalpolitiker, Vertreter von Bildungsbehörden, Schul-Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, Salinebotschafter sowie VDI-Vertreter. Die Schirmherrschaft hatte der Rektor der Hochschule Merseburg, Herr Prof. Markus Krabbes.
Aus den JIA-Schulen trat je ein Team an, um sich im Wettbewerb einer technischen Aufgabe zu stellen. In diesem Jahr hieß die Aufgabe, Lego-Roboter zu bauen und sie zu programmieren für den Durchlauf eines Parcours in möglichst kurzer Zeit und ohne Abweichungen von der Strecke. Die Schüler mussten mit einem unbekannten Robotersystem und einer unbekannten Programmierungs-App arbeiten. Zur ihrer Aufgabe gehörte es außerdem, nach einer vorgegebenen Skizze ihren Parcours zum Trainieren selbst auf dem Fußboden aufzuzeichnen. Die Aufgabe war nicht trivial. Keines der Teams konnte fehlerfrei den Parcours befahren. Eine moderate Juryentscheidung hat die zwei Teams zum Sieger gekürt, deren Roboter den Parcours bis zum Ende befahren haben. Das waren die Teams vom Christian-Wolff und vom Georg-Cantor-Gymnasium. Auf Platz zwei gelangte das Lyonel-Feininger-Gymnasium, Platz drei belegte das Südstadtgymnasium.
Das Finale hat eine lebhafte Diskussion zwischen Gästen und Teams initiiert über die verschiedenen Gründe, warum die Roboter die Parcoursbegrenzung überfahren haben, statt vorwärts zu fahren, den „Rückwärtsgang“ eingelegt oder das Ziel nicht erreicht haben. Antworten darauf sollten dann in der Schule in der nächsten JIA-Stunde gesucht werden.
Dank gilt dem Verein Deutscher Ingenieure e. V., der Hallescher Bezirksverein, der die Veranstaltung unterstützt hat. Ebenso gilt der Dank dem Aufbaustab des Salinemuseums, der seine wunderbaren Räume zur Verfügung gestellt hat.